© Alle Urheberrechte an Texten und Bildern liegen bei Lyra (Sylvia Gabriel)
Nur wenn der Wind über die verbrannte, kahle Erde weht, die Glocken in den verkohlten Kirchenruinen bewegt, hört man ihr Läuten noch.
Wenn die Alte, mit dem vernarbten Gesicht und verbrannten Händen, die nicht heilen, Geschichten erzählt, wie es vor dem Feuerball war, den ein Pilz aus dem Himmel herabschleuderte, vergessen wir kurz die Kahlheit und Ödnis, Menschen und Tiere, wie sie mit ihren Narben und Missbildungen schleichend herumirren nach verseuchter Nahrung und Fressen suchen.
Bunt waren die Menschen. Lebhaft hüpften und trabten Tiere umher, Vögel flogen am Himmel. Die verbrannte harte Erde, auf der wir sitzen, war mit Gras bedeckt und roch Grün. Hier gibt es keine Gerüche mehr.
Wir starren auf zerknitterte, verblichene Fotografien, die uns die Alte mit zittrigen Händen zeigt, und träumen davon, wie wir barfuß über weiches, kühles Gras laufen, umhüllt mit Duft von Grün.
©by Lyra 25.3.2025
es tut sich nichts
Einer steht da
starr im schwebenden Staub, Rundblick, links, rechts, aufwärts
Wolken weiß an den Himmel geklebt, ausgebreitete Flügel schwebend im Blau, kein Laut.
Gedanken wie feiner warmer Sand träge
losgelöst von den Geräuschen der Stadt, vom Rausch gleißender Lichter nicht durchdrungen
frei.
© by Lyra 03.04.2025
© Bild by Sigi Sellentin
leicht durchgeknallt wie auch die Silvesternacht entscheide ich:
schwarz, grün, rot, gelb, braun und unklare Farbgebungen für mich
passé
Rosarot wird mein neues Jahr
Mit rosaroten Hausschuhen sitze ich am Frühstückstisch, ein Blick aus dem Fester und meine Entscheidung bestätigt sich, auch die Wolken sind rosarot
fröhlich stäube ich rosaroten Zucker auf meine Waffeln
lache über die falsche Wimper, Relikt aus der Mottosilvesternacht, die in meinen rosaroten Tee fällt
Mit einem breiten Lächeln und rosarot verfärbten Zähnen freue ich mich auf das neue Jahr
Sollte es doch bisschen holprig werden, setze ich meine rosarote Brille auf.
in der Galerie der Träume
tauchen Augen ein in einen AugenBlick
entkleiden Gefühle aus einer Zeit, die nicht mehr ist
Finger streichen über das Gesicht mit diesem AugenBlick
der tief ist
und fremd bleibt.

Spuren im laufenden Jahr
Sehnsucht verdeckt für Vorübergehende
Umarmungen im Regen und deine Hände als Bild gespeichert
Das Jahr hat noch ein paar Tage
ein Metronom gibt den Takt an
weiter laufen
The two ravens came in the evening, one sat on my left shoulder, the other on my right
one knows my thoughts, the other lets me remember – both are the same
I greet them both
and colors dancing in the dark
Die beiden Raben kamen am Abend, setzen sich der eine links, der andere rechts auf meine Schultern
der eine kennt meine Gedanken, der andere lässt mich erinnern – beides gleicht sich
ich begrüße beide
in der Dunkelheit tanzt der Regenbogen.
Wenn die Tage schon kürzer werden, erzähle denen mit September-Blues nicht davon, wie schön und bunt der Herbst sein wird.
Sie spüren den Herbst schon, wenn sie durch die sonnen gedämpften Wälder ziehen.
Katzen im herbstlichen, dunklen Timbre schnurren, andächtig ihre Pfoten lecken, blinzelnd schon vom Schläfchen bei der Heizung träumen.
Der Vögel, aufgeregtes hohes Frühlings schilpen, sich in sonores Zwitschern gewandelt hat.
Baum und Blume, noch in frischen Farben, sich zu sanfter Brise leise raschelnd wiegen.
Im Teich letzter Federflaum treibt, Blesshühner und Enten keine Angst mehr vor Schwänen haben, die jetzt gemächlich über die Wasseroberfläche gleiten, gelegentlich den Fischen einen Schnabelschups verpassen.
Sonnensegel im lauen Lüftchen flattern.
Melancholie
Sommerträume vergessen lassen.
Waves, gentle
like the steady movement
of wings from a great flock of birds
Sunbeam gilded
reflecting the azur of the sky
our boat caressed from soft movements
in the gentle sound of the sea
our kisses.