© Alle Urheberrechte an Texten und Bildern liegen bei Lyra
Die automatisierte Analyse, um daraus insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß §44b UrhG („Texte und Data- Mining“) zu gewinnen ist untersagt.
bittersüß manchmal provokant
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Die automatisierte Analyse, um daraus insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß §44b UrhG („Texte und Data- Mining“) zu gewinnen ist untersagt.
„Weißt du, dass Mona in der Psychiatrie ist?“
Wie das Aufprallen einer Münze, die auf harten Boden fällt und weiter rollt, landet Laras Stimme in meinem Fantasiezustand.
„Nee“, antworte ich hastig, damit ich nicht wieder abdrifte und an das Gesicht denke, das mich so körperlich elektrisiert und alle Formen von Begierde in mir auslöst. Ich kann mir nicht erklären, was da in mir geschieht.
Man begehrt, was man sieht – habe ich mal gelesen. Ich nehme mir vor, Eric aus Schweden nicht mehr auf Social Media zu folgen. Wir folgen uns gegenseitig und schreiben uns.
Wahrscheinlich habe ich ein Mangelerleben, das ich noch nicht erkannt habe. Ich werde darüber nachdenken – kontemplieren. Und sollte jemand einen Fluch auf mich gelegt haben oder ich unter einem Bann stehen, dem ich mich kaum entziehen kann, werde ich ein Fluch- und Bannverdammungsritual durchführen. Davon habe ich auf YouTube gehört.
Ich lächle. „Lara, erzähl, warum ist Mona in der Psychiatrie? Ich fand die total bodenständig und nett.“
„Ihr Freund – also, ohne Plus –, mit dem sie als WG zusammenlebte, hat monatelang versucht, Mona wieder in die reale Welt zu holen.
Sie hatte sich wohl total in einen Typen aus den USA im Netz verknallt. Saß nur noch am PC, im Schlafanzug, ungewaschen, mit Wein und Schokolade neben sich – nur um seine Posts zu liken.
Nachts stand sie wegen der Zeitverschiebung auf und freute sich, dass er anscheinend immer online war, wenn sie ihren Account checkte. Sie wertete das als Interesse an ihr. Dass er vielleicht einfach nie seinen PC oder Notebook ausschaltete, wollte sie nicht glauben.
Sie buchte einen Flug in die USA, um bei seiner Lesung in einer kleinen Buchhandlung in Gonzales, Texas, dabei zu sein.
Anscheinend ist sie dort völlig ausgerastet, als sie in seiner Story <Possessed> von einer Person hörte, die ihn auf Facebook und Instagram virtuell verfolgt und ihm sogar geschrieben hatte, dass sie zu seiner Lesung komme.
Mona rannte anscheinend zum Lesepult, schmieß seine Bücher nach ihm und riss einzelne Seiten aus dem Exemplar, das er gerade las.
Es dauerte eine Weile, bis die schockierte Inhaberin der Buchhandlung die Cops rief, die sie schließlich abführten.
Ihre Eltern wurden informiert, sie abzuholen – unter der Auflage, dass Mona sich in psychologische Betreuung begibt und einen Nachweis darüber erbringt. Nur so konnten sie verhindern, dass sie in den USA hospitalisiert wird – und die Kosten dafür von ihr oder ihren Eltern getragen werden müssen.
Mehr weiß ich auch nicht.“
Mir ist total übel, kann mir Ähnliches wegen Eric passieren?
Ich verabschiede mich hastig von Lara.
„Meld dich, wie es dir geht – bis zum nächsten Mal!“, ruft sie mir nach.
Ich renne nach Hause, schalte mein Notebook ein und lösche alle meine Accounts. Mit dem letzten Funken Verstand halte ich mich gerade noch davon ab, mein Notebook an der Tischplatte zu zertrümmern.
Hektisch suche ich nach den Unterlagen über das Fluch- und Bannauflösungsritual, die ich ausgedruckt hatte.
© all rights reserved by Lyra 15.11.2025– auch auf e-stories

Ein fröhlicher, erfolgreicher Abend für uns alle im Annpam am 23.10.2025.
Einsteigen, einsteigen, gleich geht die Fahrt los, schnallt euch an, ihr sehnsuchtsvollen, traurigen, ängstlichen Gedanken.
Los geht die Fahrt:
Würde ich schlafen, wenn du da wärest?
Warum denke ich das?
Gedanken kreisen, kreisen.
Wo ist Hypnos heute?
Und weiter geht die Fahrt, hui, da fliegen die Gedanken.
Warum denke ich an dich?
Schläfst du schon?
Warum frage ich mich das?
Morpheus, bitte sei gnädig, nimm mich in deine Arme und frage nicht, warum.
© by Lyra August 2025 auch auf e-Sories.de
They met like two doves in the rain, seeking shelter on a ledge with their heads tucked in.
A soft crackling sound, they no longer feel each other’s touch,
and each flies off in a different direction.
An encounter without a hint of regret.
© by Lyra – June 2025
Based on my short poem > Encounter>
Helmuth Treichel (producer, label owner, singer, songwriter from Augsburg—former singer for GIFT, founder of Atomic Picnic Project)
expanded the lyrics and created his song.
© by Helmuth Treichel – August 2025
Sie begegneten sich wie zwei Tauben im Regen, die mit eingezogenen Köpfen auf einem Mauervorsprung Schutz suchten
ein leises Knacksen, sie fühlen ihre Berührung nicht mehr
und jeder fliegt in eine andere Richtung
Eine Begegnung ohne Beigeschmack des Bedauerns.
© Worte by Lyra Juni 2025 – Experimentelle Tracks mit AI umgesetzt von Helmuth Treichel 29.08.2025
Inspiration: „When doves cry“ by Prince und Celeste
„Strange“ by Celeste
Isn’t it strange
How people can change
From strangers to friends
Friends into lovers
And strangers again?
Fröhlich sitzen Anastasia und Jenny in einer kleinen Bar, schlürfen Sekt, flirten ausgelassen mit dem Barkeeper und freuen sich schon auf den Besuch im Schönheitssalon für eine Botox- und Hyaluron-Behandlung zur Optimierung ihres Aussehens.
Später, auf dem Weg dorthin, bemerken sie ein seltsames, noch nie gesehenes kleines Wesen, das an einem Backsteinzaun eines Hauses mit zusammen gerolltem Körper, klebt, als ob es sich verstecken wollte.
Beide beugen sich nahe zur Kreatur herunter, um sie näher zu betrachten.
Weiß, fast schon durchsichtig, fisch-aussehend. „Ein seltener Fisch“, ruft Anastasia aufgeregt, „er bewegt sich.“
„Jenny, hole aus der Bar ein Glas Wasser, beeile dich, ich bleibe hier.“
Anastasia kramt ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und wickelt es sich um eine Hand.
Mitleidig und leicht angewidert greift sie mit der Taschentuch umwickelten Hand nach dem Fischwesen, damit sie es ins Wasser setzen kann, sobald Jenny zurückkehrt.
Flink, jetzt mit zwei dünnen, kurzen Beinchen, die vorher nicht zu sehen waren, weicht das Wesen ihrer Hand aus und krabbelt an der Backsteinmauer hoch. Es dreht seinen Kopf zu ihr und schaut mit schwarzen Augen, die wie Stecknadeln auf die blasse, durchscheinende Haut gesteckt wurden, in ihre Richtung
Sie greift erneut nach ihm, das Wesen lässt sich in ihre offene Hand fallen.
Mit der freien Hand umschließt sie dessen Körper schützend und wartet auf das Glas Wasser, um es zu retten.
Nach allem, was sie bisher gesehen hatte, wundert es sie nicht, dass dieses Wesen zwei Beine hat.
Endlich kommt Jenny angerannt.
Anastasia öffnet ihre Hände und traut ihren Augen nicht. Ein hübscher, winziger Vogel, mit weißen Federn, an den Flügeln bräunlich, steht wackelig auf ihrer Hand.
Er schüttelt sein Gefieder, streckt seine dünnen Stelzenbeine, breitet seine Flügel aus und fliegt davon.
Fassungslos folgen die Freundinnen seinem Flug zu einem Baum. Von einem Ast aus blickte er in ihre Richtung.
Verstört schauen sich beide an. Wortlos laufen sie in Richtung Schönheitssalon.
© by Lyra 2.05.2025
in Buchhandlungen auch als E-Book erhältlich.
Genre: Poesie über die freieren Formen der Romantik bis hin zur experimentellen Poesie des 20. Jahrhunderts.

Mein herzlicher Dank geht an Leonardo Voci für das Book Cover,
an
Gabriele Fischer, James Belcher und Robert Köhler, die mir ihre Werke für meine Texte auch schon im Vorab für meinen Blog zur Verfügung gestellt haben.
Nur wenn der Wind über die verbrannte, kahle Erde weht, die Glocken in den verkohlten Kirchenruinen bewegt, hört man ihr Läuten noch.
Wenn die Alte, mit dem vernarbten Gesicht und den verbrannten Händen, die nicht heilen, Geschichten erzählt, wie es vor dem Feuerball war, den ein Pilz aus dem Himmel herabschleuderte, vergessen wir kurz die Kahlheit und Ödnis, Menschen und Tiere, wie sie mit ihren Narben und Missbildungen schleichend herumirren nach verseuchter Nahrung und Fressen suchen.
Bunt waren die Menschen. Lebhaft hüpften und trabten Tiere umher, Vögel flogen am Himmel. Die verbrannte harte Erde, auf der wir sitzen, war mit Gras bedeckt und roch gün. Hier gibt es keine Gerüche mehr.
Wir starren auf zerknitterte, verblichene Fotografien, die uns die Alte mit zittrigen Händen zeigt, und träumen davon, wie wir barfuß über weiches, kühles Gras laufen, umhüllt mit Duft von Grün.
©by Lyra 25.3.2025
es tut sich nichts
Einer steht da
starr im schwebenden Staub, Rundblick, links, rechts, aufwärts
Wolken weiß an den Himmel geklebt, ausgebreitete Flügel schwebend im Blau, kein Laut.
Gedanken wie feiner warmer Sand träge
losgelöst von den Geräuschen der Stadt, vom Rausch gleißender Lichter nicht durchdrungen
frei.
© by Lyra 03.04.2025
leicht durchgeknallt wie auch die Silvesternacht entscheide ich:
schwarz, grün, rot, gelb, braun und unklare Farbgebungen für mich
passé
Rosarot wird mein neues Jahr
Mit rosaroten Hausschuhen sitze ich am Frühstückstisch, ein Blick aus dem Fester und meine Entscheidung bestätigt sich, auch die Wolken sind rosarot
fröhlich stäube ich rosaroten Zucker auf meine Waffeln
lache über die falsche Wimper, Relikt aus der Mottosilvesternacht, die in meinen rosaroten Tee fällt
Mit einem breiten Lächeln und rosarot verfärbten Zähnen freue ich mich auf das neue Jahr
Sollte es doch bisschen holprig werden, setze ich meine rosarote Brille auf.
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