bittersüß manchmal provokant

Monat: August 2024

By the Sea

Waves, gentle
like the steady movement
of wings from a great flock of birds
Sunbeam gilded
reflecting the azur of the sky
our boat caressed from soft movements
in the gentle sound of the sea
our kisses
.

Am Meer

Wellen, sanft
wie gleichmäßige Flügelbewegungen einer großen Vogelschar
Sonnenstrahl vergoldet
Himmelazur bespiegelt.
Unser Boot in sanfter Bewegung.
Im zarten Klang des Meeres
atmen wir uns.

Moritat vom Klau Datendieb

und der Klau der hat Finger
und die trägt er an der Hand
und KI hat große Greifer
doch die Greifer sieht man nicht

Ach, es sind des Klaue´s Finger
flink wenn er Ideen stiehlt
KI braucht keine Handschuh
denn sein Abdruck sieht man ni
e

Inspiriert von und frei nach Bertolt Brecht, Moritat von Mackie Messer (Drei Groschen Oper)

Sucht

© all rights reserved by Gabriele Fischer -Visaggio, Tusche, Wachs, 21 x 29 cm, 2023

Ich erinnere mich

Anfang August fingen die unsichtbaren Käfer

zu scharren und das Gras war zäh wie Hanf und hatte

wenig Farbe – so wenig wie der Sand eine hatte

und wir hatten unsere nackten Füße seit dem zwanzigsten Juni nackt getragen und es gab Zeiten

da hatten wir vergessen, deinen Wecker aufzuziehen und an manchen Abenden tranken wir unseren Gin warm und pur aus alten Senfgläsern während die Sonne unserm Blick entschwand wie ein roter Pleureusenhut

und einmal band ich mir das Haar mit einem Band zurück und du sagtest, ich sähe beinahe aus wie eine Frau aus Siedlerzeiten.

und woran ich mich am besten erinnere ist,

dass die Tür zu deinem Zimmer die Tür zu meinem war.

Kurz gesagt

Loslassen

Veröffentlicht: Kunst-Kultur-Literatur Magazin, # 46

Ein unabhängiges Online-Magazin für Kunst, Kultur und Literatur  by Jens Faber-Neuling

Ausschreibung November 2024 „Traum, Realität, Wirklichkeit“

Warum hat Johannes die Beziehung, ohne Gründe zu nennen, beendet? Er wollte sich nicht erklären müssen, wollte auch keine Aussprache, hatte sie auf allen Social Media-Kanälen blockiert.

In Endlosschleife hat sie nur diese Gedanken: Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich muss hier weg raus aus dieser Wohnung, weg!

In dieser Nacht springt sie aus dem Bett, zündet sich eine Zigarette an, drückt sie nach ein paar Zügen wieder aus.

Hektisch zieht sie sich an, rafft einige Kleidungsstücke und Kosmetika, wirft alles in eine Reisetasche, greift Wohnungsschlüssel und Geldbeutel, beides liegt auf dem Schuhschrank im Flur, reißt die Wohnungstür zum Treppenhaus auf. Abschließen? Warum auch? Sie rennt die Stufen hinunter. Die Haustür steht weit offen, wie immer, keiner der Hausbewohner hat den Türstopper gelöst.

Fast schon erleichtert atmet sie tief aus, lehnt sich zurück, schließt die Augen.

Als der Zug mit quietschenden Bremsen zum Halten kommt, wacht Nora auf. Sie war eingeschlafen, draußen ist es schon hell.

Schlaftrunken steht sie auf dem Bahnsteig. Verhalten lächelt sie, als sie auf dem Bahnhofsschild liest, dass sie in deiner kleinen Stadt im Allgäu ist.

Die kleine Stadt hat den Tag schon begonnen. Ladentüren stehen offen, Werbeschilder auf den Bürgersteigen.

Monster Walk

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