bittersüß manchmal provokant

Monat: Mai 2025

Transformation

Später, auf dem Weg dorthin, sehen sie ein seltsames, noch nie gesehenes kleines Wesen, das an einem Backsteinzaun eines Hauses klebte und seinen Körper zusammengerollt hat, als ob es sich verstecken wollte.

Igitt, eklig! Was ist das denn?

Beide beugen sich nahe zur Kreatur herunter, um sie zu betrachten.

Weiß, wie ein Albino, fast schon durchsichtig, Fisch-aussehend. Ein seltener Fisch?

„Er bewegt sich, der stirbt hier“, ruft Anastasia aufgeregt, „Jenny, hole aus der Bar ein Glas Wasser, beeile dich.“

Anastasia kramt ein Papiertaschentuch aus ihrer Tasche und wickelt es sich um ihre Hand.
Mitleidig und leicht angewidert greift sie mit der Taschentuch umwickelten Hand nach dem Fischwesen, um es aufzuheben.
Flink, jetzt mit zwei dünnen Beinen, die vorher nicht zu sehen waren, weicht das Wesen ihrer Hand aus und krabbelt wie eine Eidechse an der Backsteinmauer hoch. Es dreht seinen Kopf zu ihr und schaut mit schwarzen Augen, die wie Stecknadeln auf die blasse, durchscheinende Haut gesteckt wurden, in ihre Richtung.

Sie greift wieder nach ihm, das Wesen lässt sich in ihre offene Hand fallen.
Mit der freien Hand umschließt sie dessen Körper schützend und wartet auf das Glas Wasser, um es zu retten.
Nach allem, was sie bisher gesehen hat, wundert es sie nicht, dass dieses Wesen zwei Beine hat. Endlich kommt Jenny angerannt.
Anastasia öffnet ihre Hände und traut ihren Augen nicht. Ein hübscher, winziger Vogel, mit weißen Federn, an den Flügeln bräunlich, steht wackelig auf ihrer Hand.
Er schüttelt sein Gefieder, streckt seine dünnen Stelzenbeine, breitet seine Flügel aus und fliegt davon.

Mein Buch- Feuerlöscher

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