Einsteigen, einsteigen, gleich geht die Fahrt los, schnallt euch an, ihr sehnsuchtsvollen, traurigen, ängstlichen Gedanken.
Los geht die Fahrt, und schon hört man Gedankenfetzen:
Würde ich schlafen, wenn du da wärest?
Warum denke ich das?
Gedanken kreisen, kreisen.
Wo ist Hypnos heute?
Und weiter geht die Fahrt, hui, da fliegen die Gedanken.
Warum denke ich an dich?
Schläfst du schon?
Warum frage ich mich das?
Morpheus, bitte sei gnädig, nimm mich in deine Arme und frage nicht, warum.
© by Lyra August 2025 auch auf e-Sories.de
Kategorie: Lyras – Shorts (Seite 1 von 5)
They met like two doves in the rain, seeking shelter on a ledge with their heads tucked in.
A soft crackling sound, they no longer feel each other’s touch,
and each flies off in a different direction.
An encounter without a hint of regret.
© by Lyra – June 2025
Based on my short poem > Encounter>
Helmuth Treichel (producer, label owner, singer, songwriter from Augsburg—former singer for GIFT, founder of Atomic Picnic Project)
expanded the lyrics and created his song.
© by Helmuth Treichel – August 2025
Sie begegneten sich wie zwei Tauben im Regen, die mit eingezogenen Köpfen auf einem Mauervorsprung Schutz suchten
ein leises Knacksen, sie fühlen ihre Berührung nicht mehr
und jeder fliegt in eine andere Richtung
Eine Begegnung ohne Beigeschmack des Bedauerns.
© Worte by Lyra Juni 2025 – Experimentelle Tracks mit AI umgesetzt von Helmuth Treichel 29.08.2025
Inspiration: „When doves cry“ by Prince und Celeste
„Strange“ by Celeste
Isn’t it strange
How people can change
From strangers to friends
Friends into lovers
And strangers again?

Gemälde © by Leonardo Voci, albanischer Künstler
in der Galerie der Träume
tauchen Augen ein in einen AugenBlick
entkleiden Gefühle aus einer Zeit, die nicht mehr ist
Finger streichen über das Gesicht mit diesem AugenBlick
der tief ist
und fremd bleibt.

Spuren im laufenden Jahr
Sehnsucht verdeckt für Vorübergehende
Umarmungen im Regen und deine Hände als Bild gespeichert
Das Jahr hat noch ein paar Tage
ein Metronom gibt den Takt an
weiter laufen
The two ravens came in the evening, one sat on my left shoulder, the other on my right
one knows my thoughts, the other lets me remember – both are the same
I greet them both
and colors dancing in the dark
Die beiden Raben kamen am Abend, setzen sich der eine links, der andere rechts auf meine Schultern
der eine kennt meine Gedanken, der andere lässt mich erinnern – beides gleicht sich
ich begrüße beide
in der Dunkelheit tanzt der Regenbogen.
Wellen, sanft
wie gleichmäßige Flügelbewegungen einer großen Vogelschar
Sonnenstrahl vergoldet
Himmelazur bespiegelt.
Unser Boot in sanfter Bewegung.
Im zarten Klang des Meeres
atmen wir uns.
Veröffentlicht: Kunst-Kultur-Literatur Magazin, # 46
Ein unabhängiges Online-Magazin für Kunst, Kultur und Literatur by Jens Faber-Neuling
Ausschreibung November 2024 „Traum, Realität, Wirklichkeit“
Nora kann nicht schlafen, seit Tagen nicht. Sie starrt auf die hellen Lichtpunkte, die die Straßenlaterne zwischen den Lamellen der Jalousie an die Wand wirft, daneben die Lichtmuster der Scheinwerfer von Parkplatzsuchenden, die mit dem Abstellen des Motors erlöschen, nicht aber ihre Gedanken.
Warum hat Johannes die Beziehung, ohne Gründe zu nennen, beendet? Er wollte sich nicht erklären müssen, wollte auch keine Aussprache, hatte sie auf allen Social Media-Kanälen blockiert.
In Endlosschleife hat sie nur diese Gedanken: Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich muss hier weg raus aus dieser Wohnung, weg!
In dieser Nacht springt sie aus dem Bett, zündet sich eine Zigarette an, drückt sie nach ein paar Zügen wieder aus.
Hektisch zieht sie sich an, rafft einige Kleidungsstücke und Kosmetika, wirft alles in eine Reisetasche, greift Wohnungsschlüssel und Geldbeutel, beides liegt auf dem Schuhschrank im Flur, reißt die Wohnungstür zum Treppenhaus auf. Abschließen? Warum auch? Sie rennt die Stufen hinunter. Die Haustür steht weit offen, wie immer, keiner der Hausbewohner hat den Türstopper gelöst.
Hastig rennt sie, mit dem in ihrem Kopf manifestierten Gedanken, weg, weg, durch den Park in Richtung Hauptbahnhof, den sie schon sehen kann.
Die Bahnhofshalle ist um diese Zeit menschenleer. Auf Gleis 1 ebenerdig steht ein ICE. Sie steigt ein, setzt sich.
Fast schon erleichtert atmet sie tief aus, lehnt sich zurück, schließt die Augen.
Wohin sie fährt, interessiert sie nicht, auch dass sie keinen Fahrschein gelöst hat. Sie will einfach nur weg.
Als der Zug mit quietschenden Bremsen zum Halten kommt, wacht Nora auf. Sie war eingeschlafen, draußen ist es schon hell.
Sie greift nach ihrer Tasche und steigt aus.
Schlaftrunken steht sie auf dem Bahnsteig. Verhalten lächelt sie, als sie auf dem Bahnhofsschild liest, dass sie in deiner kleinen Stadt im Allgäu ist.
Mit leichteren Schritten als noch vor einigen Stunden verlässt sie den Bahnhof.
Die kleine Stadt hat den Tag schon begonnen. Ladentüren stehen offen, Werbeschilder auf den Bürgersteigen.
Vor einer kleinen Bäckerei stehen Tische. Nora setzt sich, bestellt Kaffee und ein Croissant. Nach einpaar Schluck Kaffee ist sie entspannter, innerlich ruhiger, beobachtet, wie die Straße lebendiger wird.
Als sie zahlt, fragt sie nach einer günstigen Unterkunft. Freundlich erklärt ihr die Bäckerin den Weg zu einem kleinen Hotel: „Sie können es nicht verfehlen: ein weißes Gebäude mit blau gestrichenen Fenstern und Türen.“
Es ist warm geworden. Nora schwitzt leicht, als sie vor das weiße Haus mit den blau gestrichenen Fensterrahmen tritt. Über der blauen Tür ein Schild „Blue Hotel“.
Die Rezeption ist nicht besetzt. Nora geht zur Damentoilette, zu Hause hatte sie sich nicht gewaschen, wenigstens ihr Gesicht möchte sie etwas frisch machen und Zähne putzen, bevor sie eincheckt.
Schon beim Eintreten hört sie eine Frauenstimme: „Warte, ich helfe dir!“ So, jetzt hast du es geschafft.“
Nora dreht sich sehr erstaunt um, als eine betagte Dame allein aus einer der Toilettenkabinen kommt und sie fragt: „Sind Sie ein neuer Gast?“
„Die Rezeption war nicht besetzt, aber ich bleibe“, erklärt sich Nora. „Schön, dann kommen Sie doch heute Abend zu mir auf einen Tee, Zimmer 3. Ich bin Dauergast in diesem Hotel.“
Mit einem Papiertuch trocknet Nora ihr Gesicht, vielleicht antwortet sie leise, danke.
Sie öffnet die Tür zur Empfangshalle. Die Rezeption ist jetzt besetzt.
Nora bucht eine Übernachtung.
Der Schlüssel für Zimmer 4 wird ihr mit einer Bemerkung ausgehändigt: „Lassen Sie sich nicht von unsrem lieben Gast Frau Hold verunsichern, sie führt seit Jahren Unterhaltungen mit ihrem verstorbenen Ehepartner.“
Plötzlich, wie aus dem Nichts: ein schrilles Klingeln, Klopfen.
Nora schreckt auf – schaut verwirrt um sich.
Sie ist zu Hause in ihrem Bett und hatte alles
nur geträumt.
Als sie die Jalousie ihres Schlafzimmerfensters hochzieht, das Fenster weit öffnet, weiß sie, dass Loslassen ihr Neuanfang ist..
Im Land meiner Träume wollten wir uns wiedersehen.
Die Türme sind eingestürzt.
Ein Monster trampelt über Köpfe, schonungslos.
Sein stinkender Atem verseucht das Land
verbreitet sich über Grenzen und Ozeane.
Beschmutzt dein Sternenbanner, Betsy Ross.