bittersüß manchmal provokant

Kategorie: Lyras – Words (Seite 6 von 9)

Cry Baby

hatte sich zurückgezogen, 3 Tage, 3 Nächte, mit Wein heulend über das Schöne und Traurige der Vergangenheit und die kürzlich Auflösung einer Illusion, mit der sie eine Person umhüllt hatte, der zerstörten Hoffnung auf eine Zeit in liebevoller Gemeinsamkeit und schönen Momenten, die messerscharfen Worte, die sie tief im Inneren getroffen, wie Speere aufgespießt hatten.

Als es keine Gedanken mehr gab, die noch nicht gedacht waren, keine Lösung in Sicht, beendete sie ihr Solitär, kühlte ihre Augen, setzte dunkle Brille auf – es regnet, sie läuft auf die Straße.

In Ihrem Kiz hatte sich nichts verändert – alle waren da wie jeden Tag und vor Ihrem Rückzug. Die Nachbarin mit ihren zwei kleinen, kläffenden Hunden, der Messie, der über ihr wohnt und sie immer leicht modrig riechend grüßt. Peter, der Rumäne, der Cry Baby Tochter nennt und sie ihn Vater.
Die Zigarettenstummel vor den Häusern, leere Flaschen, in den Hecken, Abfall vom Regen feucht, schlaff an den Ästen hängend. Heute störte es sie nicht, an anderen Tagen hätte sie hässliche Worte gemurmelt, sowas wie Asis – heute liebte sie die gesamte, sich stabil gehaltene Szenerie.

Durch das Fenster ihres Lieblingscafés sieht sie eine Bekannte, die ihr zulächelt und sie hereinwinkt. Wieder in ihrer Welt angekommen, fühlt sich sicher. Sie setzt sich, wird gefragt, wie es ihr geht. Trigger, da war er wieder – geht so. Habe 3 Tage wegen einer Person geheult. Ich bin so verletzt und die Verbindung ist auch zu Ende. Kann’s gar nicht glauben, dass mich das in meinem Alter so aus der Bahn geworfen hat – Shit, einfach Shit!
Gefühle sind stärker und schmerzlicher, je älter man wird, war die Antwort ihrer Bekannten. Cry Baby sieht, dass auch sie mit Tränen kämpfte. Schnell fragt sie und du: Wie geht es dir? Unter Tränen die Antwort: Mein Partner ist kürzlich verstorben.
Ganz abrupt in das Mitgefühl katapultiert, bereut sie, ihren jetzt banal erscheinenden 3-tägigen Rückzug erwähnt zu haben, und umarmt ihre Bekannte. Bedrückt und leise spricht sie ein von Herzen kommendes Beileid aus.
Ihr eigener Schmerz verblasst. Schließlich hat sie immer noch die Möglichkeit, mit ihrer Herzensperson zusammenzutreffen. Sie nimmt ihre Sonnenbrille ab und verabschiedet sich. 

Sommer Tage

Ein leichter Duft von Heu und Blüten begleitet zart den Regen und die Nacht – die Zeit bunt und grün umrandet hält ihren Atem an.
Jeder Schritt in Erwartung aromatisiert und leicht – der Winter, mit seinen dornigen Zweigen von einem Song in die Vergessenheit vertrieben, du bist da.

Gemälde © all rights reserved by Leonardo Voci

Der Stein

an sie, die mich sah, meine Schönheit, Weisheit, mit Zeichen aus vergangener Zeit

mich aufhob und in ihren Händen trug

an die, der ich meine wärmende Energie gab, richte ich meine Worte

du, die mich aus meinem natürlichen Zyklus entrissen hast

ich liege auf deiner Fensterbank und möchte dich verlassen

bringe mich zurück in den Regen, zum Wind, zu den Füßen, die auf mich treten werden

ich werde mich an dich erinnern, denn keine Begegnung ist verlorene Zeit.

Die Prinzessin

Der Tag war gefüllt mit fröhlicher Leichtigkeit. Gefühle zeigten sich in bunten Farben, Berührungen durchfluteten ihren Körper als zarte Melodie und ließen ihn schwingen.

Unerwartet, wie aus einem Vakuum kommend, legt sich zäh ein schwerer Nebel der Traurigkeit über die Prinzessin – entkräftend und ermüdend.

Sie sucht den Schlaf in einem fremden, harten Bett.

Ein Geräusch neben ihrem Kopfkissen, wie die patschende Landung eines Frosches, lässt sie aufwachen.  Der Raum in bleierner Dunkelheit. Beklommen tastet sie nach dem Lichtschalter – nichts – kein Frosch – die Angst löst sich, sie verlässt den Raum, das Gebäude und atmet frische, klare Luft ein. An diesen Ort wird sie nicht mehr zurück kommen.

inspiriert durch die Prinzessin auf der Erbse und der Froschkönig!

Ein Fuchs

Wie mit vorsichtig tastenden Schritten, die sich zu etwas Unbekanntem voran wagen
schwebt die Bergbahn sanft schwankend, im Sonnenschein, umhüllt von blau und grün, höher – eins mit der
tänzelnden sich von jetzt bis dann verändernden Szene.
Als die Gondel stoppt, beobachte ich einen Fuchs, er schleicht auf Tannen zu, die eng zueinander geneigt zusammen stehen wie eine Verschwörung.
Mich fröstelt bei meinem Gedanken – was stiehlt er mir – meine Illusionen?
Schleichend schiebt die Gondel sich weiter, höher, bald darf ich aussteigen.

Ode an die Kunst

wie ein süßer Duft, der sanft und zart, bestimmend und intensiv, meine Sinne erweckt
schwebend, fast spielerisch, trifft eine Gestalt aus Tönen und Darstellungen wie aus einer anderen Dimension, in meine Welt, umhüllt, beflügelt, erinnert und bewegt.

Zum 1. Streich von Max und Moritz – nach und frei von Wilhem Busch und Gemälde von Carl Spitzweg der Eremit- Hühnchen bratend.

Auch die gute Witwe Bolte sinnt- die ihr nacktes Federvieh weinend in die Küche holte – Freilich war die Trauer groß
dachte an die schöne Tage als ihr Federvieh , bald im Hofe bald im Garten Lebensfroh im Sande scharten – ganz im stillen und in Ehren- gut gebraten zu verzehren.

Zweie fehlen – was war geschehen?

– Carl Spitzeg zeigts in seinem Bilde, wie im Walde knieend vor der Höhle , Heiliger und Eremit innig einen Hühnerpieß über einem Feuer dreht.

Und das Fazit der Geschicht, nennt der Bertold Brecht – Erst das Fressen dann die Moral –  aber das wissen wir allemal.

© by Lyra für Poesie Treff Juni 2023

Ich habe einen Traum

Fotografie ©by Patrick Max Aeschbach 22.5.2022

„Du spinnst“, tönt es , aber wo soll ich hin?
Im All rast schon Weltraummüll, satte und überdrüssige und auch dem Elon Musk möchte ich nicht begegnen

Kurzer Gedankenblitz – im All mit Alexander Gerst, wäre schon was.

© all rights reserved by Lyra 5.2023

Ohne Fortsetzung

Verliebt in die Liebe – Wärme ganz tief im Inneren – ich werde, bin – gehöre zu den Wolken – schwebe
möchte gern, kann doch nicht festhalten.
Atemlos – so verliebt in das Gefühl- danke, du hast es ausgelöst.

© by Lyra immer wieder neu geschrieben

Ich verstehe

Polo Hofer, Schweizer Mundart Rocksänger, Poet, nicht mehr unter uns seit 2017, als er schrieb und fühlte!

Gedankenblitz

Ich war schon auf dem Weg zu dir,

als mir klar wurde- Dich zu vermissen ist besser!

© by Polo Hofer Quelle: Der Rock der Roll

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