Heute
schaue ich auf Bilder von gestern – schöne Aussichten
gelebte Zeit, als Stillleben harmonisch arrangiert
durchlaufenes verborgen
gestern wie ein Funke aus einem großen Feuer der geräuschlos verglimmt
heute – unretouchiert.
bittersüß manchmal provokant
Heute
schaue ich auf Bilder von gestern – schöne Aussichten
gelebte Zeit, als Stillleben harmonisch arrangiert
durchlaufenes verborgen
gestern wie ein Funke aus einem großen Feuer der geräuschlos verglimmt
heute – unretouchiert.
auf der Straße vor dem Haus liegt das alte Jahr, beendet vom Beschuss.
Zwischen. zerbrochenem Glas neben dem Fondue, das die Krähe zum Frühstück pickt.
Fern verpuffen gedämpft traurige Böller, übrig geblieben aus vergangener Nacht.
Eine Sirene heult. Happy New Year
Der Familienhund tollt ausgelassen mit noch leicht tauben Ohren im Park seinen Lieben voraus.
Aus den Hecken wagen sich verhalten kleine Gefiederte zum Neujahresflug.
Birkenstämme leuchten weiß.
Das neue Jahr beginnt eine Reprise zu schreiben.
© by Lyra
© all rights reserved by Gabriele Fischer
Frühling am Fluss
Im eisigen Wind des Winters bleiben wir nicht stehen.
Lass uns im Frühling am Fluss treffen.
Der stets voran, nie zurückfließt.
Lass uns im Frühling am Fluss treffen, der Vergangenes sanft weiter treiben lässt.
Du hältst meine Hand.
© by Lyra
Von draus vom Shoppen komme ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr. Kerzen und Bomben werden angezündet, Mensch und Tier wie Kerzen ausgeblasen, Weihnachtsgeschenke wiegen schwer in der Hand und auf dem Geldbeutel, und die, die nicht mithalten können, summen kein „O du fröhliche“ oder erst recht.
„Wir schenken uns nichts mehr“, klingen die Worte. Ungläubig lache ich innerlich, das bekommen die meisten nicht mit und nicht hin. Auch wenn die Gans und die Ente dieses Jahr noch teurer sind, und die Mast noch schneller verlief, fühlen wir uns verpflichtet, die Energieverteuerung aufzufangen, um der Wirtschaft höhere Gewinne zu bescheren. Habe ich nichts davon gehört, klingt es überall. Schaue keine Nachrichten mehr.
Moral, das Wort streichen wir im Zuge der Zeitenwende. Scheinheiligkeit liegt in der Zimt- und Vanilleweihnachtsluft. Glühwein und andere Betäubung haben Hochkonjunktur, mir ist zum Heulen. Weich gespülte Worte sind mir nicht eingefallen, jedoch weich genug, um allen fröhliche Weihnachten zu wünschen. Love and Peace!
ich suche die weiße Katze im wiegenden Gras,
das winzige Mädchen in Pink, das ihr sanft über das Fell streicht
finde einen Neubau
ich suche das Morgenlicht, das sich versteckt hat, auch dein Gesicht
mein Lächeln im Regen
ich suche
Black Patti – A little bit Friday
Sommer, unser Wiedersehen im Straßencafé – fremd sind wir uns nicht geworden – vergangene Jahre spiegeln uns im Weinglas wider – schnell austrinken – dein Lächeln hat sich nicht verändert.
hast du mir den Berg im Farbspiel des Abends nie gezeigt, mit seinem leidenschaftlichen Rot, sanftem Gelb das an den schwindenden Tag erinnert. Nur Momente in einen zu kleinen Rahmen gepresst, auswendig erlernte Strophen und deine Vergangenheit lief mit uns Hand in Hand, – ich halte an verwelkten Blättern fest.
Falling Leaves © by James O. Belcher
Morgendämmerig – gähnende Synapsen warten auf die Wirkung von Koffein, lassen den roten Zaun vor dem Fenster durch die Dunstglocke meiner Gedanken schemenhaft ins Blickfeld. Rot, genau, mit Rotstiftstift die letzten Wochen streichen wie in der Schule, eine Bemerkung am Heftrand, Thema verfehlt. Die Herzregion meldet sich – give it another chance.
Noch nicht vergessen, die frische, grüne Pracht.
Noch strahlt der Himmel in ruhigem, klarem Blau – wolkenlos.
Die Winde, mild, zart streichend über Äste, Geigenvirtuosen gleich,
entlocken dem Laub hauchzarte Töne im schwebenden Tanz dem Boden entgegen zum Crescendo.
© by Lyra Herbst 2023
Schwebend mit augebreiteten, lichtvoll bestrahlten, irisierenden Flügeln von einer betörenden, süßen, hypnotisierenden Melodie angezogen, erkennt den Käfig nicht- als das Lied verstummt- das Federkleid stumpf die Flügel erstarrt- Freiheit- eine sich auflösende Erinnerung.
© 2025 Lyras Words
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